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Wie man los lässt und widersteht!

 

 

Die große Liebe unseres Lebens ist unser Mutter. Wir hören den Herzschlag von ihr so viele Monate lang und dann, eines Tages ist es so weit, wir müssen aus der gemütlichen warmen Wohnung raus in die kalte helle Welt. Wir lernen an diesem Tag was loslassen bedeutet und sind gleich danach hungrig, weil man uns noch dazu von der Versorgungsschnur abschnitt, die uns bequem mit allem versorgt hat.

 

 

 

Danach als Baby gibt es viele Lebensmittel denen wir widerstehen lernen, weil sie uns alle nicht schmecken und wir spucken sie wieder aus. Mit den Jahren wissen wir was uns gut schmeckt und es wird fast unmöglich auf diese Nahrungsgruppen zu verzichten und ihnen auch zu widerstehen. In meinem Fall war es bis vor einem Jahr so. Mein Gaumen hatte sich an leckere, deftige Hausmannskost gewöhnt und es war unmöglich für mich nur zu widerstehen, obwohl sie greifbar nahe waren.

 

 

 

Manche Leute haben Probleme Drogen zu widerstehen, legale Drogen zu widerstehen, einer Person zu widerstehen, einem Lebensstil zu widerstehen oder einem Schuh- oder Taschengeschäft zu widerstehen. Jeder von uns hat da seine Präferenzen und hat selber seine Vorlieben über Jahrzehnte meistens schon gefestigt.

 

 

 

Als Odysseus an den Sirenen vorbei fuhr, lies er sich am Mast anbinden, er wollte widerstehen aber wusste aus eigener Kraft konnte er es nicht. Ein Seil war seine Rettung und danach die völlige Hilflosigkeit in der er sich begab.

 

 

 

Eines Tages stand meine größte Liebe vor mir und wollte mich nicht. Das kann eine Metapher sein die ich hier verwende oder eine echte Person. Diese größte Liebe meines Lebens wollte mich nicht und so saß ich da und musst mir was überlegen, wie ich sie loslassen kann.

 

 

 

Loslassen kann man nur was man zuvor schon hatte und gedanklich, haben wir alle doch schon lange was wir lieben, richtig? Also war es ein sich gedanklich von etwas trennen, dass ich mehr mochte als mein eigenes bisheriges Leben.

 

In dem Bereich Lebensmittelumstellung gelang es mir durch gesunde Nahrungsmittel und fasten. Im Bezug auf eine Person versuchte ich es genau so mit dem fasten, also enthalten von Lebensmittel die ich sonst reichlich zu mir nahm. Ich aß nur ein Hand voll Nüsse am Tag wegen der Aminosäuren und etwas Obst wegen dem Vitamin C und schnell hörte ich nach 2-3 Tagen meinen eigenen Puls und meinen eigenen Herzschlag. Wenn der eigene Körper leer wird innerlich, dann nehmen wir wieder unseren eigenen Puls und Herzschlag wahr.

 

 

 

Wenn ich an meine große Liebe dachte, dann merkte ich plötzlich wie mein Herz im Hals zum schlagen anfing, dachte ich hingegen an den Sport, dann klopfte mir das Herz in den Beinen, so kam es mir jedenfalls vor. Also war ich plötzlich wieder auf Start, so wie damals als ich noch im Mutterleib den Herzschlag meiner Mutter hörte. Ich war vorbereitet los zu lassen, ich war vorbereitet allen zu widerstehen die mir einreden wollten das mir dies oder jenes schmecken würde. Alles widerstehen, was man mir statt der großen Liebe und der gefühlsmäßigen und essenziellen Versorgung (Nabelschnur) anbieten würde in Zukunft, darauf war ich plötzlich vorbereitet.

 

 

 

Anfangs hatte ich sogar Alpträume, dass meiner Geliebten was passiert wäre und war so eng verbunden, dass ich alle ihre Schmerzen aus der Vergangenheit in Träumen miterlebte und aus Alpträumen aufwachte. Der Beschützerinstinkt war extrem wachsam geworden in mir, der Instinkt zu heilen und zu helfen kam voll hervor, alles was einen Mann zum Mann macht erschien vor mir und wollte alles tun außer loslassen. Jede noch so großartige Hilfe wurde in meinem Unterbewusstsein durchdacht und mir ins Bewusstsein geworfen, denn alle Körperfasern und alle Körperzellen, wollten alles, nur nicht loslassen und widerstehen.

 

 

 

Nun, ich bin keine Odysseus und habe keine Leute die mich am Mast anbinden können, ich musste  mir selber einen Weg suchen, wie man als Mann widerstehen kann was man so sehr liebt und einen so sehr gefällt. Der Weg ist eigene Enthaltsamkeit und die beginnt schon mal bei der Nahrung. Dabei ist es egal ob man frei werden will von einer Person, einer Lebensmittelgruppe die einen dick macht und krank oder frei von sich selber und der eigenen Selbstsucht die wir alle nur zu gut kennen.

 

 

 

Im Kleinen können wir beginnen unser Leben auf ganz natürliche Weise zu befreien, von dem was wir sonst zu sehr lieben, sodass wir mit Haut und Haaren darin gefangen werden.

 

 

 

Wo  die Grenze ist für ein zu viel an Liebe, muss jeder selber herausfinden und oft sagt es einen auch das Gegenüber gerne, wenn es nicht gerade eine Schokotorte ist 😉 sondern eine Person. Fasten von Nahrung, ist eine tolle Hilfe und schärft wieder alle unsere Sinne, es macht uns innerlich wieder Stark zu widerstehen und los zu lassen.

 

 

 

Sorgen dominieren heute viele Elternherzen und auch alle Sorgen vertreibt man leicht indem man fastet. Sobald man anfängt seinen eigenen Herzschlag zu hören, kommt sofort die Erinnerung zurück, wie es war selbst los zu lassen als Baby im Mutterleib und das hilft uns sehr. Ja es hilft, weil wir es als normal betrachten, dieses loslassen in die Welt. In dieser Welt hier leben wir alle als ausgestoßene Babys (im Sinne, aus dem Mutterleib rausgeworfene Kinder). An dem Punkt sehen wir im Herzen, dass sich Sorgen machen als völlig sinnlos entlarvt, weil es nichts bewirkt in uns und für unsere Kinder auch nichts. Wir lernen den Sorgen die wir haben, sogar täglich zu widerstehen.

 

 

 

Dieses Erlebnis mag zwar für viele Menschen völlig aus der Luft gegriffen, zu schmalzig, zu unrealistisch sich anhören und der Lösungsansatz einfach lächerlich erscheinen, richtig? Wer es aber so macht wie ich es hier beschreibe, wird schon schnell erkennen was für eine große Kraft sich da in unserem Inneren wieder entwickelt und innerhalb von 2-3 Tagen kann man etwas loslassen, wozu man seit Jahrzehnten nicht fähig war.

 

 

Dafür ist nicht unser Wille zuständig, sondern in unserem Körper gibt es viele kleine Helfer die sich Hormone nennen, die helfen uns schnell alles in uns so um zu bauen, dass wir daran Freude empfinden nach dem Fasten etwas los zu lassen, was uns sonst zerstört hätte auf lange Sicht, egal ob es Dinge, Tätigkeiten oder Menschen sind!

 

 

 

Zugegeben zuvor bringen uns auch andere Hormone so wie Odysseus in Versuchung und oft widerstehen wir nicht rechtzeitig und finden uns dann völlig gefangen wieder in etwas das wir nie geplant haben oder dachten es zu wollen z.B. rauchen etc. Als 14 Jähriger dachte ich noch, Kaugummi schmeckt viel besser, also Zigaretten werde ich nie rauchen. Mit 16 Jahren war ich auch schon ein Raucher und auf Kaugummis verzichtete ich. Wie sich alles verändert, wenn man nicht aufpasst und wie sich eine Liebe schnell verändern kann zu etwas hin, so wie eben auch der Geschmackssinn es kann.

 

 

 

Hormone also lassen uns Gefangene und Gebundene sein zu Dingen die uns schaden. Andere Hormone hingegen lassen uns frei werden, ermutigen zum loslassen und zum widerstehen. Diese Hormone lernte ich erst vor einem Jahr kennen, indem ich mein Körpergewicht inzwischen um minus 60 kg reduzieren konnte. All diese Hormone stehen uns zur Verfügung und helfen das wir wieder auf Spur kommen, ohne das wir am Mast wie Odysseus angebunden werden müssen.

 

Alles was es bedarf, ist mal 2-3 Tage zu fasten um wieder seinen eigenen Herzschlag zu hören. Anfangs dache ich, mein Puls und Blutdruck wären gestiegen, weil es mir so ungewohnt war mein Herz zu hören, aber es war alles in bester Ordnung nach einer Pulsmessung. Es war der Hohlraum meines Inneren der meinen Herzschlag verstärkte und meine Ohren hörten mein Herz. Wie ein Neustart war das für mich, von da an konnte ich loslassen was ich liebte, konnte aufhören mit Dingen die ich liebte, konnte Nahrungsmittel essen die ich früher hasste und plötzlich mein Gaumen anfing zu mögen und heute liebt. Alles in mir hat mich unterstützt, nachdem ich also fastete und immer wieder, wenn mich sogar die größte Liebe meines Lebens trifft, kann ich ihr widerstehen um sie nicht zu zerstören.

 

 

 

Wir Menschen haben leider die Angewohnheit was wir lieben zu zerstören und das kann man vermeiden, indem man fastet und widersteht was man liebt. Zugegeben man darf alles genießen, aber nicht binden, sonst wird abbinden daraus und danach folgt die Zerstörung.

 

Auch das mag einigen wieder zu literarisch vorkommen, ist aber völlig praktisch. Binde ich eine Rose eine Schnur zu sehr um den Stamm, wird keine Blüte entstehen und sie hört auf zu blühen. Genau so ist es mit allem was wir lieben, wir müssen aufhören uns Sorgen zu  machen, aufhören zu fest zu klammern, aufhören etwas nur für uns zu wollen etc. Anfangen los zu lassen, zu widerstehen, zu fasten und den eigenen Hormonen die uns helfen wollen Freiraum geben. Ja vorerst sie mal durch das Fasten von Nahrung wieder zum ausschütten zu bewegen und unseren eigenen Geist auf Anfang zu stellen, wie es war, als wir das erste Mal losgelassen haben und widerstanden haben als Baby.

 

 

 

Diese Erfahrung wünsche ich allen, denn sie bereichert nicht nur unser Leben, sondern hält alles am Leben um uns herum was wir lieben und führt uns selbst in mehr innere Freiheit. Viel Erfolg wünsche ich von Herzen.

 

 

 

 

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