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Ersatzbefriedigung

 

 

Wie viele Dinge im Leben auch schön sind und wir genießen, es kommt der Tag da verblasst alles was wir bisher gemacht haben und zeigt sein wahres Gesicht. Wir machen schöne Urlaube und kommen nach Jahren drauf, dass wir alle nur ständig was unternommen haben was Ersatzbefriedigungen waren. Wir gehen essen und schlemmen so richtig und dabei denken wir als gereifte Menschen, warum haben wir den jetzt schon wieder eine Ersatzbefriedigung mehr in unserem Leben?

 

 

 

Viele die Weinkenner und Weinliebhaber sind wie ich früher, die genießen alles mit der Zunge und dem Gaumen. Irgendwann aber kommt jeder drauf, dass er nichts als Ersatzbefriedigungen sich gesucht hat.

 

 

 

Wer viel Shoppen geht und viele Taschen voll neuen Sachen nach Hause bringt, der merkt schnell, dass diese Dinge kein dauerhaftes Glück bringen und schon wieder merkt man, es ist alles nur eine Ersatzbefriedigung. Materielles soll die Lücke in unserem Herzen ausfüllen, was Materielles aber nie schaffen wird und so wird alles wieder nur zu einer Ersatzbefriedigung werden!

 

 

 

Ein Zitat von Anton Tschechow fällt mir da gerade ein: Ruhe und Befriedigung findet der Mensch nur in sich selbst, nicht in äußeren Dingen.

 

Also betrachtet man diese Aussage die zirka 1890 getätigt wurde, so passt sie immer noch, sogar in das 21 Jahrhundert. Vieles also hat sich schon gewaltig verändert seit der Zeit wo Anton Tschechow ehrenamtlicher Arzt und Schriftsteller war, doch geblieben ist immer noch das der Mensch sein Glück im Äußeren sucht und nicht in sich selbst.

 

 

 

Als ich ein Jugendlicher war, da hörte ich folgende Aussage: Du willst nicht ein Auto, du willst ein Gefühl! Du willst nicht Urlaub machen, sondern du läufst einem Gefühl hinterher. Also Paris besuchen war reines Interesse bei mir, nicht weil ich der Liebe nachlief, da war ich mir sicher und nahm 20 Jugendliche aus meinem Dorf mit auf die Reise. Also im laufe meines Lebens hab ich viele Reisen gemacht und viele Autos mir gekauft, aber mit Gefühlen hatte ich es nie so. Sicher mochte ich den angenehmen Ledergeruch im Auto, ich mochte die 240 PS und die großen Limousinen die jeder auf der Straße mit Respekt die Vorfahrt lies um ja nicht an zu streifen und sie zu beschädigen. Immer wenn ich mit einem kleinen Leihauto wo unterwegs war, da kamen mir die Autofahrer vor als wären die völlig rücksichtslos und die schimpften mich als würde ich nicht Autofahren können.

 

 

 

Was also war die Quintessenz der Aussage, dass alles doch nur ein nachjagen von Gefühlen ist? War Tschechow wirklich erleuchtet, dass er sagen konnte, dass Ruhe und Befriedigung wir nur in uns selbst finden? Hatte ich wirklichen den Durchblick um zu behaupten, dass wir alle nur Ersatzbefriedigungen nachlaufen?

 

 

 

Nehmen wir mal für einen Augenblick an, ich und alle die Aussagen in diese Richtung treffen zu und sind richtig. Wie beeinflusst das dann unser Leben und wie könnte unser Leben dann aussehen, wenn wir aufhören Ersatzbefriedigungen nach zu laufen, aufhören im Äußeren nach Ruhe und Befriedigung zu suchen und aufhören materiellen Dingen nach zu laufen und anfangen auf unsere inneren Gefühle uns zu konzentrieren?

 

 

 

Es war vor Monaten so, dass ich mal ausprobieren wollte, wie dies alles funktionieren kann und sich anfühlt, im Gegensatz zu all den anderen Dingen die wir alle nur zu gut kennen, weil wir sie ja ein Leben lang tun und anstreben.

Bei mir fing es an, dass ich mich kalt duschen ging täglich und täglich versuchte etwas länger unter der kalten Dusche zu verbringen, bis ich 5 Minuten ohne Geschrei und Gestöhne die Kälte ertrug. Es war für mich der Anfang Gefühle zu spüren und auch der Beginn wieder Hormone ausgeschüttet zu bekommen. Als würde mein Körper wieder Gefühle zulassen, so kam ich mir nach bereits ein paar Tagen vor.

 

 

 

Ich fing an mir andere Musik an zu hören, andere Filme an zu schauen als früher, ich fing an bei manchen Szenen zu erleben das mir Tränen in die Augen stiegen, ich hatte kein Interesse mehr mir die negativen Nachrichten an zu sehen und schränkte meinen Fernsehkonsum fast völlig ein. Ich ging nicht mehr Essen, ich kochte selber, besuchte Kochkurse in der Volkshochschule für Rohkost wovon ich keine Ahnung hatte und fing an zu fühlen und dadurch zu leben.

 

 

 

Das was man mir in der Jugend also sagte, stimmte nur dann, wenn man selber offen war zu fühlen. Damals war ich nicht offen zu fühlen, wie ich jetzt erst merkte, ich war offen zu denken und meinen Gedanken zu folgen und meiner Neugierde und meinen Interessen.

 

 

 

Kurz gesagt, entdeckte ich in den letzten Monaten mehr das Leben, wie es wirklich ist und zwar wie es sich anfühlt, nicht wie ich es mir ausgedacht habe und so mein Leben lang gelebt habe. Ich machte alles aus dem Hirn und danach bekam ich Gefühle durch die Gedanken. Jetzt lebe ich aus dem Herzen und das sind Gefühle die dann erst Gedanken erzeugen. Der Unterschied ist gewaltig. Ich kenne jetzt die Ruhe, ja Gelassenheit die aus dem Inneren heraus kommt und befriedigend ist und ein Friede ist der da in mir herrscht.

 

 

 

Ich fing also an mich auf Gefühle zu konzentrieren, was für mich als Mann schon schwierig ist, doch die kamen indem ich mich der Kälte öffnete und so viele Hormone in mir kamen noch oben drein. Zusammen mit Gefühlen die sich bemerkbar machten. Probiere das mal aus!

 

Danach fing ich an ein Leben zu leben das ich so nicht kannte, ich fühlte zuerst und dachte danach erst. Zuerst fühle ich was mir fehlt und ich möchte und dann erst überlege ich wie ich es mir erfüllen kann.

 

Vieles benötigt nicht mal einkaufen zu gehen, es bedarf oft nur einen Apfel zu essen der irgendwo in der Obstschüssel liegt und der ist viel befriedigender als ein reichhaltiges Essen in einem Lokal. Oft genügt ein Ausflug mit dem Rad in der Sonne um mich glücklicher zu machen, mehr als ein Karibikurlaub es jemals zustande bringen könnte. Ich fand heraus, dass mein Hirn keine Ahnung hatte wie und was meine Gefühle befriedigen kann und der Verstand irrte sich die letzten Jahrzehnten meistens.

 

 

 

Heute bin ich dankbar, dass ich das Leben erkannt habe wie es sich ohne Ersatzbefriedigungen anfühlen kann. Ja die Leute hatten Recht aus meiner Jugend, wir suchen alle nach Gefühlen. Zuerst aber müssen wir, besonders die Männer sich wieder den Gefühlen öffnen, die wir anscheinend schon in der Kindheit abgestellt haben. Kaltes Wasser ist da eine tägliche wunderbare Sache um Gefühle wieder frei zu legen und Hormone wieder zu bekommen wie die Glückshormone. Ein Blog über Glückshormone erklären auch, was man essen kann um täglich sich Glückshormone in voller Höhe ausgeschüttet zu bekommen.

 

 

Auch Anton Tschechow hatte Recht, dass wir die Ruhe und Befriedigung nur in uns selbst erleben können, nicht in äußeren Umständen. Auch ich hatte Recht, dass alles im Leben eine Ersatzbefriedigung ist, wenn wir nicht fühlen und tun was unsere Gefühle möchten.

 

 

 

Viele Zitate oder Aussagen von Menschen haben zwar die Wahrheit in sich, doch keiner kann sie anwenden und letztendlich verstehen, denn zum verstehen muss sie meiner bescheidenen Meinung erlebbar und praktisch sein. Durch kaltes Wasser auf der einen Seite hab ich wieder Zugang zu meiner Gefühlswelt gefunden und durch den Fokus auf meine Gefühle hab ich wieder den Verstand artgerecht verwendet um ohne Ersatzbefriedigung meine Gefühle zu unterstützen.

 

Das ist in diesem Fall jetzt möglich und wird dich von vielen Ersatzbefriedigungen automatisch fern halten. Es wird unser Leben bereichern und verschönern, wie ich es jetzt schon die letzten Monate selber erleben durfte.

 

Ich freue mich auch auf noch viel mehr dieser wunderschönen Erfahrungen, die alle meine Gefühlwelt bereichern und mich somit am wahren Leben beteiligen, nicht am Verstandesleben das auch zu Gefühlen führt, aber nicht zu der wahren Befriedigung führt! Denk darüber mal nach, denn es entscheidet darüber wie du überhaupt lebst in dieser Welt, etweder in Fülle deiner Gefühle oder in Armut mit Ersatzbefriedigungen die dein Herz nur kurz erfreuen und dann wieder leer zurück lassen.

 

 

 

 

 

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